Ärmel hoch und los: So baust du dein eigenes Gartenhaus

Anleitung Gartenhaus-Bau - Schritt für Schritt

Der Garten ist dein größtes Hobby, aber du weißt langsam nicht mehr wohin mit Spaten, Rasenmäher & Co.? Dann wird´s Zeit, ein Gartenhaus zu bauen. Mit ein bisschen Aufwand wird sogar mehr als nur Stauraum daraus. Schön platziert zwischen Rosenbeet und Gartenpool, kann aus dem Häuschen sogar eine Wohlfühloase werden. Bis hin zum Partyschuppen, in dem bis in den frühen Morgen gefeiert werden darf, ohne dass das Haus verwüstet wird.

Von Rumpelkammer keine Spur…

Mit etwas Liebe zum Detail bei der Einrichtung und großzügig geplanten Fenstern, sorgst du für Wohlfühlatmosphäre. Von Rumpelkammer kann also nicht die Rede sein. Vielmehr laden die mit Holz verkleideten Wände und ein paar gemütliche Möbel zum entspannten Kaffee ein.

Juckt es dir schon in den Fingern? Dann lies einfach weiter. Hier kommt die Anleitung für dein Gartenhaus.

Wie groß darf´s denn sein? Und vor allem: wohin damit?

Bevor du in die Vollen gehst, solltest du die Frage klären, wie groß das Häuschen denn werden darf. Und wo es stehen soll. Welche Fläche steht dir grundsätzlich zur Verfügung?

Augen auf bei der Standort-Wahl – die gemütlichste Laube verfehlt ihren Zweck, wenn dafür deine Erdbeeren mangels Lichts verkümmern. Also: Haben vorhandene Beete noch ausreichend Sonnenlicht, wenn das Gartenhaus mal steht?

Natürlich ist der Gedanke verlockend, sich einen kleinen Palast in den Garten zu zimmern. Aber bevor die ganze Kapazität für dein Gartenhaus drauf geht, frage dich lieber, ob du künftig nicht auch noch ein wenig Platz für ein Kräuterbeet, einen Sandkasten oder einen Gartentümpel brauchst.

Sind diese Fragen geklärt, bist du schon mal einen großen Schritt weiter.

In fünf Schritten zum eigenen Gartenhaus

Schritt 1: Stelle dein Werk auf ein solides Fundament

Für die Wahl des Fundamentes gibt es mehrere Möglichkeiten. Wir zeigen dir hier die gängigsten Methoden.

  • Der Klassiker: Betonplatte gießen. Schnappe dir als erstes eine Richtschnur und Pfähle und stecke damit die Grundfläche des Objektes ab. Danach hebst du die Grube aus. Vergiss nicht, ungefähr 10 cm mehr ringsherum für die Verschalung einzuplanen. Für die Stärke des Betons kannst du mit etwa 20 cm rechnen. Dazu benötigst du noch 20 cm für die Schotterschicht, die unter den Beton kommt. Sobald also die Grube steht, füllst du den Schotter ein und verteilst ihn ordentlich und gleichmäßig mit einer Rüttelmaschine. Im nächsten Step geht´s an die Verschalung. Lege alles mit Dämmplatten aus, lege darüber eine Bauplane und Stahlbewehrungen. Zu guter Letzt folgt dann der Beton, den du unter einer Plane wirklich gut aushärten lassen solltest. Hier ist also Geduld gefragt.
  • Wenn´s schnell gehen soll: Gehwegplatten verlegen. Betonmischen ist nicht so dein Ding? Macht nix. Das Ganze funktioniert auch einfacher. Hebe auch hier zunächst eine Grube aus, etwa 25 cm. Fülle die Grube mit Splitt aus und rüttle das ganze ordentlich glatt. Die letzten Unebenheiten füllst du jetzt ganz einfach mit einer Schicht aus Sand oder Kies auf und schon kannst du mit dem Verlegen der Platten loslegen.

Ach ja, übrigens: Bevor du dich ans Fundament machst, solltest du über Leitungen für Strom- und Wasserversorgung nachdenken!

Schritt 2: So baust du stabile Wände

Nach dem Fundament geht´s an die Konstruktion des Gartenhauses. Den Rahmen dafür schaffen dicke Blockbohlen alias „Pfosten“, an denen du später die Wände montieren kannst. Für die Bohlen verwendest du am besten Fichtenholz, weil es relativ preiswert ist und so einiges aushält. Bei der Außenverkleidung bist du mit robusten Sorten wie Lärche oder Kiefer gut bedient. Ein kleiner Nachteil bei Holzhäusern ist, dass sie sich mit der Zeit ein wenig setzen. Nässe und starke Temperaturschwankungen sorgen dafür, dass sich das Holz leicht verzieht oder aufquillt. Schaue deshalb schon beim Zusammenbauen der Wände darauf, dass du zwischen den einzelnen Brettern ein kleines bisschen Luft zum Atmen lässt.

Schritt 3: gute Isolierung statt kalter Füße

Wenn dein Gartenhaus mehr als eine Abstellkammer sein soll, musst du für eine ausreichende Isolierung sorgen, damit dir nicht schon im Herbst der Cocktail in der Hand gefriert. Die Wände selbst sollten schon mal mindestens 40 Millimeter dick sein, um das Innenleben vor Wind und Wetter zu schützen. Eine Isolierung sorgt außerdem dafür, dass es innen länger kuschelig warm bleibt und ungebetene Gäste wie Kälte und Nässe draußen bleiben.

Am besten erfolgt das Ganze nach dem Zwiebelprinzip, also in mehreren Schichten. Beginne mit dem Boden und lege diesen mit Dämmplatten aus dem Baumarkt deines Vertrauens aus. Sie halten einiges aus und lassen sich ruckzuck zurechtschneiden. Darüber kommt dann eine Holzverschalung. Mit den Wänden gehst du ebenso vor.

Auch bei der Wahl der Dämmung hast du nun die Qual der Wahl:

  1. Kipp rein das Zeug: Schüttung mit Perlit: Perl…was!? Perlit ist ein Granulat, welches mit Silikon ummantelt ist und somit Nässe fernhält. Das Material ist ein echtes Dämm-Wunder und lässt sich schnell und einfach in die Hohlräume schütten.
  2. Die Öko-Variante: Naturdämmung: Die nachhaltigere Lösung findest du in Form von Hanffasern, Holz- oder Mineralwolle. Keine Panik – die Materialien sind feuerfest und sorgen obendrein dafür, dass dein Gartenhaus gut atmen kann. Keine Chance dem Schimmel!

Wenn du jetzt noch dafür sorgst, dass die Verschalungen imprägniert und Kältebrücken versiegelt sind, kann schon fast nichts mehr schief gehen. Und trotzdem noch ein kleiner Tipp am Rande: Es lohnt sich, ein paar Euro mehr für schalldichte Fenster auszugeben und auch die Türe sollte einbruchsicher sein. Zum einen unterstützt du damit nochmal die Isolierung deines Gartenhauses. Zum anderen musst du dir keine Gedanken machen, dass der Nachbar hinter der Hecke alles mithört.

Schritt 4: Papperlapapp und drauf das Dach

Egal ob Satteldach, Pult- oder Flachdach – alles beginnt mit ganz banaler Dachpappe. Damit kleidest du zuerst die gesamte Fläche aus. Was am Rand übersteht, wird kurzerhand abrasiert. Jetzt kannst du entweder Dachpfannen oder Bitumenschindeln drauf pflastern. Starte hier am besten an der Traufkante. Beim First vernagelst du dann Schindel für Schindel schuppenförmig und immer der Kante entlang. Zu guter Letzt bietet es sich an, eine Dachrinne zu befestigen. So kannst du in einer Regentonne Wasser für deinen Garten sammeln.

Schritt 5: Bring Farbe ins Spiel

Skandinavisch in Rot und Weiß oder doch lieber klassisches Braun? Egal welche Farbe du wählst. Wichtig ist nur, dass du alles zunächst ordentlich grundierst, um das Holz vor Nässe zu schützen. Für den letzten Anstrich musst du dich noch einmal entscheiden, denn auch hier gibt es verschiedene Möglichkeiten.

  • Die sanfte Tour – Holzlasur: Lasuren gibt es in den verschiedensten Farbtönen. Der Vorteil: Die Holzmaserung bleibt sichtbar und wird nicht direkt zugekleistert. Sie bieten UV-Schutz und eignen sich ganz gut für weiches Holz.
  • Die harte Tour – Lacke: Holzlacke sind besonders farbintensiv und bieten zuverlässigen UV-Schutz. Allerdings deckst du damit jedes schöne Detail ab. Von Holzmaserung keine Spur mehr. Zudem sind Lacke eher Mimosen, wenn es um das Thema Witterung geht… Hier wirst du nach einiger Zeit erneut zum Pinsel greifen müssen.
  • Das Multitalent – Wetterschutzfarben: Wie der Name schon verrät, kommen diese Farben ganz gut mit Witterung klar und brillieren in ihrer Farbkraft für lange Zeit. Aber das Beste daran ist: Sie sind relativ elastisch und bilden keine Risse, wenn sich die Holzstruktur darunter verändert.

Fertig! Da steht nun das Ding und will eingerichtet werden. Da Gartenhäuschen von Natur aus eher klein sind, solltest du die Innenwände unbedingt mit hellem Holz verkleiden. Also zum Beispiel mit Birke oder Buche. Jetzt noch ein paar platzsparende und stauraumbietende Möbel rein und zack, schon kann die erste Gartenparty starten!

Wir von Toolendo wünschen dir viel Spaß bei deinem Bauprojekt.

Minibagger, Rüttelplatte oder ähnliches gefällig? Dann schau doch mal in unserem Mietpark in Erbendorf vorbei. Wir bringen´s vorbei und holen alles wieder ab, damit du dich ganz deinem Projekt widmen kannst. Anruf genügt, den Rest erledigen wir.

Foto: Adobe Stock

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